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Ein Fohlen im Winter

Deutlich mehr Aufwand bei einem Winterfohlen…
Unter natürlichen Bedingungen setzt im Winter der Rossezyklus von Stuten normalerweise aus und steigert sich erst wieder im Frühsommer. Ein idealer Zeitpunkt ist die Geburt nach 11 Monaten im April oder Mai mit gehaltvoller Muttermilch, viel Bewegung und einer idealen Vorraussetzung für einen starken Charakter.

Es sind ökonomische Aspekte, die in der modernen Zucht für den frühen Abfohltermin sprechen. Die Fohlen sind früher entwickelt und überlegen. Desweiteren gibt es mehrere Versuche im Jahr für die Bedeckung der Stute, wenn sie nicht gleich aufnimmt.

Kommt das Fohlen im Winter zur Welt bedeutet es eine hohe Anforderung an die Infrastruktur und das Futtermanagement. Mehrmals am Tag kurze Bewegungseinheiten verhindert das ausgelassene Toben der Fohlen und die Gefahr vor einer Lungenentzündung, wenn es sich verschwitzt auf dem Boden ausruht. Die Bewegungseinheiten sind wichtig für die Stärkung der Gelenke und auch Fehlstellungen können ausgeglichen werden.

Futteranalysen sind sehr entscheidend und in der Regel müssen Sojaschrot, Mengenelemente (Kalzium, Magnesium, Natrium), Spurenelemente (Kupfer, Zink, Mangan, Selen) und Vitamine (A,E) zugefüttert werden. Eine Stute in einem guten Ernährungszustand sorgt für reichhaltige Muttermilch und kommt nach der Geburt besser in die Rosse.
Ein Winterfohlen ist umstritten und nur unter artgerechter Haltung mit erhöhten Anforderungen kann sich die Wintergeburt gut entwickeln.