Es gibt unterschiedliche Arten der Belastungsmyopathien.
Der akute Verlauf, der Kreuzverschlag, rezidivierend: das Tying-up-Syndrom und die völlige Erschöpfung: Erschöpfungsbedingte Myopathie.
Muskelerkrankungen oder auch Belastungsmyopathien treten während oder nach einer Belastung auf.
Die Symptome sind plötzlich auftretende Steifheit und lähmungsartige Erscheinungen, Muskelzittern, erhöhte Atem- und Herzfrequenz und Fieber.
Sie entstehen durch Stoffwechselstörungen in der Muskulatur und führen zu einer Degeneration der Muskelfasern mit Austritt von Myoglobin (Muskelfarbstoff). Aus den Muskelzellen freigewordenes Myoglobin wird über den Urin (Myoglobinurie) ausgeschieden und färbt den Urin rötlich-braun.
Kreuzverschlag (Lumbago, Rhabdomyolisis, paralytische Myoglobinurie, Feiertagskrankheit, Monday morning disease)
Bei einer ein- bis mehrtägigen Stehphase bei Kohlenhydratreicher Kost ist das Risiko sehr hoch einen Kreuzverschlag zu entwickeln. Große Zuckermengen werden in die Muskulatur eingelagert. Auch eine Unterkühlung der Muskulatur kann die Stoffwechselstörung begünstigen. Steifer Gang nach Arbeitsbeginn, verhärtete Muskulatur, Muskelzittern bis zum Zusammenbruch sind die akuten Symptome beim Kreuzverschlag.
Tying-up-Syndrom (Rennbahn-Myositis, Myalgie der Traber)
tritt meist nach der Belastung auf bei übertrainierten Pferden z.B. auf der Rennbahn. Entzündungen, die sich über einen längeren Zeitraum entwickeln. Bewegungseinschränkungen, vorzeitige Ermüdung, Koordinationsverlust sind die Symptome.
Erschöpfungsbedingte Myopathie
nach völliger Erschöpfung bei zu hohen Mengen kohlenhydratreicher Kost, Vitamin- und Selenmangel und Störungen des Elektrolythaushaltes. Eine Muskelentzündung, die die gesamte Muskulatur oder besonders beanspruchte Muskelpartien betrifft.
Behandlungen
Bei akut auftretenden Fällen muss das Pferd sofort ruhig gestellt werden um weitere Muskelschädigungen zu vermeiden. Lokale Wärmebehandlungen mit Decken und Einreibungen mit durchblutungsfördernden Mitteln. Die Schmerzen müssen mit nichtsteroidalen Antiphlogistika gelindert werden und mit Infusionstherapie wird das Herz- und Kreislaufsystem stabilisiert und verhindert eine Nierenschädigung. Blut- und Urinuntersuchungen können die Diagnose verhärten und Aufschluss über Prognose und weitere Behandlungsmaßnahmen geben.
Ein akuter Zustand kann zum Erliegen des Pferdes führen und bei schweren Fällen zum Tode führen.